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Nach Japan auswandern

Nach Japan auswandern – ein schwieriges Unterfangen

Im Jahr 2015 wagten offiziell 684 Deutsche den Schritt in eine ganz andere Welt. Diese 684 zog es in das Land der aufgehenden Sonne, nach Japan. Ganze 532 kamen allerdings 2015 wieder nach Deutschland zurück. Auch ein Überblick über die vergangenen zehn Jahre zeigt, dass den knapp 6.000 Auswanderern rund 5.700 Rückkehrer gegenüberstehen. Doch warum gelingt es vielen Menschen, welche den Umzug in ein neues Leben mit Sicherheit gründlich geplant haben, dennoch nicht, Fuß zu fassen in dem asiatischen Megastaat?

Während die USA oder auch Australien schon lange zu den beliebtesten Auswanderungszielen zählen, kam der Trend hin zu Japan erst vor einigen Jahren. Seither gibt es immer mehr Menschen, welche sich einen Tapetenwechsel wünschen und Japan als das neue Zuhause auserkoren haben. Ein bedeutsamer Punkt, dass sich so viele Deutsche in Japan schwertun, könnte die fehlende Nähe zur eigenen Familie oder auch die Sprache sein. Zudem sind auch die Vorschriften sehr streng, um überhaupt in das Land einwandern zu dürfen.

Die Familie spielt in Japan eine große Rolle

Ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Japaners ist die Familie. Sie ist für alle das Heiligtum schlechthin. Sicher, auch wir Deutschen lieben unsere Familien, aber in Japan geht es etwas darüber hinaus. Hier ist die Familie ein Merkmal für die gesellschaftliche Stellung. Jedermann steht für alle anderen Mitglieder der Familie in der Pflicht und trägt Verantwortung. Dies ist nur ein Faktor, der darlegt, dass Japan für uns Deutsche alles andere als ein normales Einwanderungsland ist. Die Familie als Ganzes gesehen gibt der gesamten japanischen Gesellschaft, in der es mitunter ruppig zugehen kann, den nötigen Halt. Ein passender Vergleich könnte mit der Generation der 60er Jahre aus Deutschland gezogen werden. Während hier jeder die Freiheit kennen und lieben lernte und dies auf vielen Festen freizügig zu zelebrieren wusste, herrscht in Japan eine strenges Gesetzt der Kontinuität. Dies kann als Nachteil gesehen werden, dennoch ist festzuhalten, dass der Erfolg des Pazifikstaates gute Gründe hat. Kontinuität ist ein wichtiger Bestandteil der dazu einen wichtigen Beitrag leistet.

Was spricht überhaupt dafür, ausgerechnet nach Japan auszuwandern?

Besonders für Kulturinteressierte ist Japan mit Sicherheit eines der attraktivsten Länder rund um den Erdball. So sehr jemand geneigt sein würde dem Land Provinzialismus zu unterstellen, natürlich zum Teil bedingt durch die strengen Traditionen, so sehr wird derjenige sich wundern, wenn er erstmal im Land der aufgehenden Sonne angekommen ist.

In der Realität findet er eine ganz gute Mischung in der gesellschaftlichen Kultur der Japaner vor. Moderne gepaart mit Tradition trifft es wohl am besten. Und auch eine ganz eigene Sparte von Menschen zieht es immer häufiger nach Japan, denn der Staat wird auch oftmals mit Herstellern von Spielekonsolen und Konsolenspielen in Verbindung gebracht. Seit einigen Jahren ist es gar möglich, als professioneller Gamer richtig gutes Geld im asiatischen Staat zu verdienen. Generell ist das Land geprägt von Ideen junger Menschen. Eben dies ist auch der Grund, warum vorzugsweise junge und gebildete Menschen den Schritt nach Japan wagen. Sie bekommen dort Zugang zu Möglichkeiten, von denen in Deutschland nur zu träumen ist. Allerdings ist der Weg bis dorthin auch ein langer, da gerade im überbesiedelten Japan nur die Besten einen hochrangigen Job erlangen können.

Lebenshaltungskosten und die Bevölkerung Japans

Insgesamt sind es mehr als 125 Millionen Einwohner, die in Japan leben. Dies sind mehr als eineinhalb Mal so viele, wie in Deutschland. Auch wenn die Einwohnerzahlen seit einigen Jahren durch die gesunkene Geburtenrate rückläufig sind, hat das Land noch immer in manchen Gebieten mit der Überbevölkerung zu kämpfen. Die größten Unterschiede innerhalb der Gesellschaft sind durch die Generation, das Geschlecht oder auch den Bildungsstand zu finden. Besonders in diesen Bereichen gehen auch die heutigen inneren Einstellungen zur gesamten Gesellschaft weit auseinander. Während die älteren weiterhin Verfechter der traditionellen Lehren sind, achtet die junge Bildungselite des Landes eher darauf, möglichst modern und effizient zu leben. Dies macht sich besonders im Arbeitsalltag der Japaner bemerkbar.

Als eines der größten Exportländer der Erde bestehen zudem weltweit gute Beziehungen zwischen den Handelspartnern. Dies ermöglicht es Japan, global zu exportieren, um somit den Wohlstand im eigenen Land weiter zu fördern. Generell besitzen die Japaner keine abneigende Haltung gegen Fremde oder Ausländer, profitieren aber auch von den strengen Einreisebestimmungen. Es lässt sich fast sagen, dass Japan mit fast jedem Staat ein so gepflegtes Verhältnis führen kann, ohne, dass bestimmte Personengruppen der eigenen Bevölkerung zu nahe kommen. In der Praxis heißt es, platt formuliert, Japan lässt nicht jeden ins Land.

Selbst wenn es um die Überalterung des eigenen Landes geht, sind die Japaner wenig kompromissbereit. Mehr Menschen aus fremden Nationen ein neues zu Hause zu geben, um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, ist für Japan keine Alternative. Besonders einen Punkt mögen die Japaner überhaupt nicht – Faulheit. Typische Angestellte im japanischen Arbeitsleben kommen kaum zur Ruhe und sie müssen mit nur wenige Urlaubstagen jährlich auskommen. Japaner verabscheuen es schon beinahe, drei oder vier Wochen in Urlaub zu fahren. Besonders in Europa genießen die Menschen die freie Zeit in vollen Zügen. Das steht im krassen Gegensatz zur japanischen Heimat, in der Stillstand zu keiner Zeit des Jahres existiert. Kurz gesagt, die Japaner kennen es nicht anders.

Gerade was die Lebenshaltungskosten angeht, ist es zum Teil schwer einschätzen, wie weit die beiden Nationen voneinander entfernt sind. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass ein durchschnittlicher Deutscher bis zu 30 % weniger für seinen Lebensunterhalt benötigt als ein Japaner. Insbesondere die Lebensmittel sind in Japan oftmals deutlich teurer, als dies in Deutschland der Fall ist. Auch bei der Wohnungssuche ist mit hohen Kosten zu rechnen.

Die japanische Landschaft und die Witterungsbedingungen

Da sich die Inselkette Japan in einem langen Bogen von Nord nach Süd erstreckt, ist es hier möglich, dass je nach Aufenthalt komplett unterschiedliche Witterungsbedingungen herrschen. Das sollten deutsche Auswanderer im Hinterkopf gehalten. Neben Gebieten, in denen vor allem im Winter mit großen Schneemassen zu rechnen ist, gibt es entgegengesetzt einige Teile des Landes in denen über das gesamte Jahr hinweg ein beinahe subtropisches Klima herrscht.

Im Frühsommer kommt es zudem gelegentlich zu heftigen Stürmen in Japan. Gerade der Süden des Landes ist um diese Jahreszeit immer wieder von heftigen Tornados betroffen, bei denen Schäden in Millionenhöhe entstehen können. Spätestens seit Fukushima ist auch bekannt, dass einige Erdbebengebiete das Leben zusätzlich erschweren können. Dies liegt daran, dass Japan in der Grenzregion von vier tektonischen Erdplatten liegt, die zu bestimmten Zeiten immer wieder durch Verschiebungen heftige Erdbeben auslösen. In einigen Regionen des Landes rechnen die Bewohner gar täglich mit kleineren Beben. Auswanderer sollten sich genau überlegen, ob sie ein solches Gebiet tatsächlich als Ziel in Betracht ziehen wollen. Insgesamt lässt Japan sich von Norden nach Süden in sechs Klimazonen einteilen. Ein einmaliges Naturphänomen, wenn bedacht wird, dass hierbei lediglich von einem Land die Rede ist. Die meisten Menschen werden aber dennoch nicht den Sprung über den Teich nach Japan auf Grund der tollen Landschaft wagen, denn diese ist nicht der Magnet des Landes.

Besonders in den Städten tut sich die Flora schwer, etwas wirklich Schönes hervor zu bringen. Dies hat auch mit der enormen Smogbelastung der Großstädte des Landes zu tun. Die Hauptstadt des Landes, Tokyo, wird beispielsweise von knapp neun Millionen Menschen bewohnt. In der deutschen Bundeshauptstadt Berlin lebt zum Vergleich gerade mal die Hälfte der Bevölkerung in Tokyo. Ein klares Signal dafür, dass es mit dem Naturschutz und schützenden Maßnahmen der Umwelt oftmals nicht ganz so genau genommen wird. Zu groß ist die Angst vor wirtschaftlichen Rückschlägen, die durch den Schutz der Umwelt und der damit in Zusammenhang stehenden Kosten wohl unvermeidbar wären.

Neben Tokyo ist auch Yokohama einer der größten Wirtschaftszweige des Landes. In diesen beiden Großstädten wird zu einem großen Teil für den wirtschaftlichen Erfolg des Landes gesorgt. Durch das damit verbundene große Schifffahrtsaufkommen hat auch die Artenvielfalt im Pazifik zu leiden. Immer häufiger schlagen Experten Alarm, da die Unterwasserwelt ohne dringen notwendige Schutzmaßnahmen wohl auf Dauer keine Chance um Japan herum haben wird. Als eines der größten Exportländer lässt sich erahnen, wie stark dort täglich die Tierwelt im Ozean Belastungen ausgesetzt ist.

Japans Geschichte und politische Hintergründe

Japan ist neben China, Südkorea und Nordkorea der viergrößte Inselstaat auf der Erde. Die Entstehung begann unter Mithilfe des chinesischen Kaiserreiches. Erst im 19. Jahrhundert gelang es Japan auch wirtschaftlich, den echten Durchbruch zu schaffen. Mehr und mehr entstand der Kontakt zu den westlichen Großmächten und erarbeitete sich so Schritt für Schritt eine Vorreiterstellung, zusammen mit China, im asiatischen Raum. Noch im zweiten Weltkrieg wurde das Reich von einem Kaiser als Staatsoberhaupt beherrscht und geführt. Weltweit war es Japan zudem vorbehalten, zu einem der letzten Mächte mit einem Kaiser als Staatsoberhaupt überhaupt zu zählen.

Wie fast alle Länder hat auch Japan seine schwarzen Seiten, die es gerne im Verborgenen lässt. Während des zweiten Weltkrieges begangen die asiatischen Mächte aus China und Japan zum Teil schwere Verbrechen oder waren zumindest an diesen beteiligt. Neben diversen Massakern oder der Zwangsprostitution wurden sogar brutale Experimente an Menschen vorgenommen. Nachdem sie als Verlierer aus dem zweiten Weltkrieg hervorgingen, begann in der Folge ein mühsamer Wiederaufbau im Landesinneren. Selbst die USA, einer der einstmals größten Feinde, unterstützte das Land mit finanziellen Mitteln. Step by Step und in Kleinstarbeit gelang es in den folgenden Jahren dem japanischen Volk, eine stabile Industrie aufzubauen. Vor allem aber glänze Japan in der Folge durch Stabilität und Demokratie und wurde so zu einem friedlichen Wirtschaftspartner verschiedener Großmächte auf der ganzen Welt.

Erst in den 90er Jahren kam es in Japan dann wieder zu einem Rückschlag. Immobilien, die zum Teil völlig falsch bewertet wurden sowie skurrile Bankkredite führten letztlich zu einer bedeuteten Deflation im japanischen Hoheitsgebiet. Viele Konzerne und Großunternehmen hatten in der Folge mit massiven Einbußen zu kämpfen, so dass erst in den vergangenen Jahren wieder ein Wirtschaftsaufschwung zu verzeichnen war. Für die Zukunft scheint Japan allerdings gerüstet und ist gewillt, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Heute ist Japan mit seinen über 120 Millionen Einwohnern das zehntgrößte Land, was die Einwohnerzahlen betrifft.

Die japanische Küche – vielfältig und neu für die Europäer

Die japanische Küche - Sushi

Vor allem eine hohe Qualität der Zutaten ist in Japan von großem Wert für die Zubereitung der ausgefallenen Gerichte. Die Rezepturen unterscheiden sich zum Teil grundlegend von ähnlichen Gerichten in Deutschland. Traditionelle Speisen werden oft sorgsam und mit Liebe zum Detail angerichtet. Es erweckt beinahe den Anschein, dass die Japaner gewillt sind, ein kleines Kunstwerk auf dem Teller zu präsentieren. Doch die Küche Japans hat auch eine andere Seite. Auch deftige Speisen sind auf den Speisekarten zu finden. Zudem nimmt die japanische Küche Einflüsse anderer Länder auf und entwickelt daraus eine ungemeine kulinarische Vielfalt. Beispielsweise orientierte sich die japanische Küche an der chinesischen oder der indischen Küche. Die wichtigsten Gewürze in Japan sind Sojasauce, Zucker, Mirin (ein süßer Shake, der zuvor gekocht wird) und Salz. Das Grundnahrungsmittel schlechthin ist allerdings, wie könnte es anders sein, der Reis. Bei kaum einer Mahlzeit darf er fehlen.

Doch hier ist es wichtig, auf eine Schattenseite der japanischen Kultur einzugehen. Jahrzehntelang war Walfleisch unverzichtbar für die japanische Bevölkerung. Mit der Zeit wurden allerdings große Bestände der Säugetiere ausgerottet, sodass Walfleisch teuer wurde und es sich mit der Zeit nicht mehr jeder leisten konnte. Zum Teil hatte das Land durch diese Entwicklung mit Tierschützern zu kämpfen und stellte den Walfang 1987 ein.

Hier gibt es eine Auflistung von Mahlzeiten, die Japanreisende auf jeden Fall probieren sollten:

  • Auf Platz eins wäre natürlich das allseits bekannte Sushi zu nennen, das auch in Deutschland bereits in vielen Restaurants zu haben ist.
  • Ramen: Hierbei ist die Rede von einer Nudelsuppe nach einem traditionellen Rezept. Fisch, Gemüse und Fleisch dürfen hier nicht fehlen.
  • Auch das sogenannte Tempura, bei dem Fisch oder Fleisch in Öl frittiert wird, ist ein Klassiker der japanischen Küche.
  • Eine besondere Spezialität in Japan ist der Aal. Aus ihm werden unter anderem Aalsalate zubereitet, die für den Durchschnittsdeutschen gewöhnungsbedürftig schmecken.
  • Auch die Nudeln aus Buchweizen, auch Soba-Nudeln genannt, sollten Japanreisende versuchen.

Die strengen Einwanderungsvorschriften in Japan

Das allerwichtigste ist, zunächst die Sprache zu lernen. Ohne diese wird es als Europäer in Japan nicht leicht, überhaupt irgendwie zurecht zu kommen. Fuß zu fassen in einem Land, bei dem ein Kulturschock nicht unüblich ist und dann auch noch kein Wort zu verstehen, bedeutet für viele bereits den Anfang vom Ende des Auswanderungstraums. Doch um überhaupt in Japan einwandern zu dürfen, bedarf es strenger Auflagen, welche zunächst zu erfüllen sind.

Eine normale Einreise ist als deutscher Staatsbürger mit einem Reisepass möglich. Bis zu 90 Tage darf der Aufenthalt ohne Visum dauern. Ganz wichtig ist hierbei aber zu beachten, dass eine Passpflicht für Ausländer in Japan besteht. Dies bedeutet, dass jeder Ausländer in Japan zu jedem Zeitpunkt seinen Ausweis bei sich haben muss. Die Konsequenzen können eine Strafe oder im schlimmsten Fall gar eine Verhaftung sein. Bei längeren Aufenthalten wird es schon kritischer. Zwar besteht die Möglichkeit vor Ablauf der 90 Tage, die Dauer auf 180 Tage ausweiten zu lassen. Doch spätestens dann sollte ein Visum beantragt werden, sofern der Aufenthalt voraussichtlich länger als die geplanten 180 Tage dauern wird.

Wer seine Auswanderung ernsthaft und sorgfältig plant, sollte einige Faktoren beachten. Eine mehrmalige Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung ohne Visum ist in Japan nicht möglich. Wer es dennoch versucht, muss damit rechnen, wieder ausgewiesen oder gar abgeschoben zu werden. Besteht die Absicht darin, in Japan zu studieren oder zu arbeiten, ist es bereits vor der Einreise nötig, ein Visum zu beantragen. Damit lassen sich größere Komplikationen vermeiden.

Auch beruflich so schnell wie möglich Fuß fassen

Beruflich Fuß fassen zu können, ist in Japan gar nicht einfach. Neben guten Sprachkenntnissen sollte auch eine gute Bildung vorhanden sein, um einen gutbezahlten Job abgreifen zu können. Generell ist es enorm schwierig, ohne eine gute Berufsbildung oder einen studentischen Abschluss die Genehmigung zur Einwanderung nach Japan zu bekommen. Hier ist das Land streng und bereichert sich letztlich an den Besten, um dem Land einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung zu ermöglichen. Aber auch mit Englischkenntnissen lässt sich der Nerv der Zeit in Japan treffen. Belohnt wird der Arbeitnehmer in Japan bei guten Sprachkenntnissen mit einem guten Lohnniveau.

Im Job sollten Einwanderer mit höchster Arbeitsdisziplin und geringen Urlaubsansprüchen rechnen. In bestimmten Bereichen gibt es auch für Einwanderer gute Chancen einen tollen Job zu ergattern. Diese sind unter anderem:

  • Ingenieure
  • IT-Fachkräfte
  • Biotechnologie
  • Jobs rund um die Arzneimittelindustrie

Ein wichtiger Punkt vor dem Auswandern: Gesundheit und Krankenversicherung

Das Gesundheitssystem der Japaner besteht aus zwei Säulen. Zum einen gibt es die nationale Krankenversicherung und zum anderen die Arbeitnehmerkrankenversicherung. Die Beiträge, um in die Versicherung einzahlen zu können, werden dort als Steuern erhoben. Generell gibt es einige Parallelen zum deutschen Versicherungssystem. Was in Japan allerdings nicht vorhanden ist, ist die Trennung zwischen gesetzlicher Versicherung und einer privaten. Auf Grund der steigenden Überalterung haben aber auch die Japaner seit einigen Jahren mit den Beiträgen zur Krankenversicherung zu kämpfen. Ein signifikanter Unterschied zu dem uns bekannten Gesundheitssystem ist, dass die Japaner bei einem Aufenthalt im Krankenhaus immer einen Teil der Kosten übernehmen müssen. Dies ist in Deutschland nicht der Fall, da meist die Krankenkasse den Aufenthalt, sofern keine Sonderleistungen in Anspruch genommen werden, vollständig übernimmt.

Auch der aufkeimende Ärztemangel macht es Japan nicht leichter eine solche große Anzahl an Einwohnern bestmöglich zu versorgen. Zwar gibt es im Grunde ausreichend Krankenhäuser, aber der Fachkräftemangel sorgt dafür, dass die Versorgung oftmals nicht unter besten Bedingungen erfolgen kann.

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Wohnung oder Haus? Die Preise sind exorbitant hoch

Die Kosten für eine Immobilie in Japan sind generell ziemlich hoch. Wer allerdings in der Hauptstadt Tokyo unterkommen möchte, der wird sich nochmals verwundert die Augen reiben. In Tokyo ist es bereits nötig für wenige Quadratmeter eine hohe Summe an Mietaufwendungen einzukalkulieren. Wie überall gibt es natürlich im umliegenden Land deutlich günstigere Wohnungen. Ein Makler kann zwar helfen, die richtige Wohnung zu finden, kassiert jedoch auch eine beachtliche Provision und möchte natürlich im bestmöglichen Fall eher teure Wohnungen an den Mann bringen. Die Mietpreise für eine möblierte Wohnung inklusive zwei Zimmern liegen bereits bei rund 1.270 €. Ein Raum mehr, dafür jedoch unmöbliert – schon kommen beinahe 500 € hinzu. Der übliche Mietpreis liegt daher im Schnitt bei 1.600 Euro. Kaum zu vergleichen mit den Summen, die in Deutschland verlangt werden.

Ein Auflistung der Vor- und Nachteile für das Einwandern in Japan

Zum Ende werden hier noch einmal die wichtigsten Vor- und Nachteile aufgelistet, um einen möglichst klaren Überblick zu bekommen, was bei einer Auswanderung nach Japan zu bedenken ist.

Vorteile:

  • Die Kulinarik. Hier gibt es viele unbekannte Spezialitäten und Geschmacksrichtungen zu entdecken
  • Auch das Fernsehen bietet in Japan reichlich Abwechslung. Oft skurril und verrückt zeigen sich die Künstler in diversen Shows. In Deutschland wären solche TV-Formate zum Teil undenkbar.
  • Die Bürokratie ist ein weiterer Vorteil, da Höflichkeit ein wichtiges Merkmal der japanischen Kultur ist. So ist zum Beispiel eine schnellstmögliche Bedienung ohne lange Wartezeiten üblich.
  • Kultur und Geschichte sind grundsätzlich im Zusammenhang mit Japan immer ein attraktiver Aspekt, das Land genauer kennen zu lernen.
  • Auch Shoppen ist in Japan ein Erlebnis, zum Beispiel mitten in der Nacht. Viele Geschäfte haben rund um die Uhr geöffnet.

Nachteile:

  • Lebenshaltungskosten. Ein großer Nachteil an Japan ist, dass hier die Hauptkostenpositionen wie Miete, Lebensmittel oder Kleidung wesentlich teurer als in Deutschland sind.
  • Die Arbeit kann zum Verhängnis werden. Ein paar Tage Urlaub im Jahr sind nicht jedermanns Sache. Zudem ist damit zu rechnen, dass auf der Arbeit durchgehend eine enorm hohe Disziplin gefordert wird. Geschenkt bekommt hier niemand etwas.
  • Die Sprache ist nicht leicht zu erlenen. Ohne sie geht jedoch in Japan fast gar nichts.
  • Zu guter Letzt sind die Einreisevoraussetzungen nicht ganz ohne. Hier sollten Antragsteller einen guten Bildungsverlauf nachweisen können, um eine Chance auf die ersehnte Einwanderung nach Japan zu bekommen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kultur sowie die Art und Weise der alltäglichen Lebensführung mit uns in Deutschland nicht zu vergleichen ist. Asien und Europa unterscheiden sich in mehreren Punkten enorm. Für jeden, der es trotzdem wagen möchte, wird das Auswandern mit Sicherheit zu einem echten Abenteuer. Sinnvoll ist es, das Land zuvor auf einer Reise intensiv kennenzulernen, um ein Gefühl zu entwickeln, worauf man sich letztlich tatsächlich einlässt.

Besonders kulturell, geschichtlich und auch kulinarisch gibt es in Japan einiges zu entdecken. Daher ist das Land der aufgehenden Sonne getrost als exotisches Paradies für den Mitteleuropäer zu bezeichnen. Klimatisch prallen zwei Welten aufeinander. Von tropischen Zonen bis hin zu schneereichen Wintern über Erdbeben und Tornados ist wirklich alles dabei.

Ein ausgeprägter Gemeinschaftssinn sollten Einwanderer auf jeden Fall mitbringen, da in Japan viel über die Familie, Fleiß und Disziplin läuft. Eine Besonderheit ist, dass Arbeitnehmer den ohnehin geringen Urlaubsanspruch oft nicht vollständig ausschöpfen, da ihr Respekt vor der Arbeit und dem Chef zu groß ist – nicht aus Angst, den Job zu verlieren, versteht sich. In vielen Firmen wird ein Gemeinschaftsgefühl geschaffen, beispielsweise durch gemeinsame Abende nach dem Feierabend.