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Auswandern nach Mallorca

Auswandern nach Mallorca – Den Alltag dort bestreiten, wo eine Menge Menschen gerne Urlaub machen

Mallorca gehört als Eiland zur Inselgruppe der Balearen. Die Balearischen Inseln liegen im Mittelmeer. Ihre ungewöhnliche Bezeichnung verdanken die Inseln den in der Antike äußerst gefürchteten Steinschleuderern. Die Steinschleuderer verdingten sich früher unter anderem als Söldner auf diversen Kriegsschauplätzen. Die Menschen nannten sie „Els Foners Balears“, was sich vom altgriechischen Wort für bállein ableitet, das im Deutschen „werfen“ bedeutet. Mallorca ist die flächenmäßig größte Insel der Balearen. Gemeinsam mit den weiteren Inseln Menorca, Ibiza, Formentera und den Pityusen bildet Mallorca eine autonome Gemeinschaft des Landes Spanien.

Mallorca ist ein bei deutschen Urlaubern stark frequentiertes Reiseziel. Die Insel ist gut und einfach zu erreichen und überzeugt mit einer abwechslungsreichen, spektakulären Küstenlinie von insgesamt rund 550 Kilometern Länge. Besonders im Norden der Insel können Bewohner und Besucher erahnen, dass es sich bei der Balearischen Insel um eine abgesprengte Weiterführung vom andalusischen Felsengebirge handelt. Das Gebirge zieht sich von Gibraltar bis über die Sierra Nevada hin. Vom spanischen Festland sind die Inseln durch einen circa 1.500 Meter tiefen Meeresgraben getrennt. Alle Baleareninseln sind gebirgig und bieten unvergessliche herrliche Sandstrände und pittoreske Felswände.

Das wohltuende Klima und die bezaubernde Natur sind neben der entspannten Geisteshaltung der mallorquinischen Einwohner die Hauptgründe für Auswanderer, um auf der Insel langfristig sesshaft werden zu wollen. Reizvoll ist darüber hinaus, dass Mallorca-Einwanderer aus Deutschland oder anderen europäischen Ländern keine weite Strecke zu ihrem neuen Wohnort zurücklegen müssen. Es ist vielen Auswanderern möglich, vergleichsweise spontan Besuche von der Familie und Freunden zu empfangen oder selbst zügig in die alte Heimat zurückzukehren. Etliche Auswanderer schätzen diesen Vorteil, den ein alternatives Leben in den USA oder Neuseeland nicht bieten kann.

Gute Gründe, um nach Mallorca auszuwandern

Jeder, der sich für einen neuen Anfang in einem fremden Land entscheidet, erhofft insgeheim, am anderen Ort ein besseres Leben anzutreffen. Veränderungen sollen ganz generell immer gleichzeitig eine Verbesserung beinhalten. In ein anderes Land auszuwandern bedeutet für viele, dass sie hinsichtlich der Lebensqualität, ihres eigenen Wohlstandes, dem kulturellen Angebot und den Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten sowie allen weiteren Lebensumständen verbesserte Standards am Wunschort vorfinden. Mallorca ist ein Ziel, das bestimmte Wunschvorstellungen hinsichtlich des vorherrschenden Tagesablaufes und des natürlichen Umfeldes mehr als erfüllt. In den insgesamt sechs auf der Insel bestehenden Landschaftszonen findet jeder für seine persönliche Vorliebe den richtigen Fleck, an dem sich ein Leben besonders lohnt. Wer glaubt, auf Mallorca ein neues Leben in einer touristisch geprägten Umgebung aufnehmen zu müssen, liegt falsch: Auf der populären Urlaubsinsel gibt es durchaus dünn besiedelte, wunderschöne Regionen, in denen die Menschen beschaulich und vom Tourismus weitgehend unberührt ihrem Alltag nachgehen.

Die blühende Natur mit ihrer Vielfalt an duftenden bunten Pflanzen, Palmen und Büschen profitiert wie die Menschen auf Mallorca von dem unvergleichlich milden Klima. Daher hat sich die Insel in den letzten Jahrzehnten insbesondere als Auswanderungsland für Senioren etabliert. Zahlreiche Rentner verbringen nicht nur die unangenehmen, nasskalten Wintermonate, wie sie in Deutschland vorkommen, auf der Insel. Sie bleiben häufig sogar das ganze Jahr über auf Mallorca. Die Vorzüge, im fortgeschrittenen Alter auf der spanischen Insel zu verweilen, liegen auf der Hand:

  • Strand, Sonne und Berge bieten schöne Beschäftigungsmöglichkeiten, die die körperliche Fitness erhalten und gute Laune verbreiten,
  • die Anreise per Flugzeug aus Deutschland oder der EU ist mit knapp zwei Stunden einfach zu bewältigen,
  • Haustiere dürfen unkompliziert mit auf die Insel reisen,
  • während des Aufenthaltes beziehen Senioren auf Mallorca ihre Rente weiter,
  • die Inanspruchnahme von Pflegedienstleistungen oder das Wohnen in einer Seniorenresidenz ist auf der Insel um einiges günstiger als in Deutschland.

Die Mallorquiner halten sich in der Regel zunächst Fremden gegenüber etwas zurück. Dennoch sind sie freundlich und zuvorkommend. Einwanderer, die sich im Vorfeld einen detaillierten Plan von ihrem Leben auf Mallorca ausgetüftelt haben, finden in der Regel rasch neue Kontakte. Gerade für deutsche Auswanderer, die im Rentenalter hierherkommen, bieten sich sogenannte deutsche Dörfer an. Mehrere kleine Ansiedlungen sind komplett von deutschen Staatsbürgern bewohnt, so dass unzureichende oder keine Sprachkenntnisse kein Hinderungsgrund sind, nicht nach Mallorca auszuwandern. Selbst Medien wie Radiosender und Zeitungen sind in deutscher Sprache verfügbar.

Doch es sind nicht nur Rentner, die auf Mallorca eine neue, schöne Heimat finden. Auch jungen Menschen bietet die spanische Baleareninsel eine Lebensperspektive. Insbesondere Einwanderer, die der spanischen Sprache mächtig sind, haben die Möglichkeit, auf der Insel beruflich Fuß zu fassen. Erkundigungen nach der jeweiligen Branche und möglicherweise erforderlichen Dokumenten, wie übersetzten Diplomen oder Abschlüssen, holen junge Leute vorab ein. Erfolgversprechend ist es, in einem Bereich auf Mallorca tätig zu werden, den man ausnehmend gut beherrscht. Dann spielt es eine untergeordnete Rolle, ob es sich um eine selbstständige Tätigkeit oder um einen Arbeitsplatz im Sinne eines Angestelltenverhältnisses handelt.

Geografische Besonderheiten Mallorcas

Geografische Besonderheiten Mallorcas

Beim Gedanken an die Balearische Insel Mallorca springen Bilder von feinen Sandstränden, zerklüfteten Felsen und türkisblauem Mittelmeer vor das Innere Auge. Dass das facettenreiche Eiland über sechs äußerst verschiedene landschaftliche Sektoren verfügt, wissen hingegen nur wenige Menschen. Einwanderer, die einen Lebensanfang auf Mallorca wagen möchten, sollten zumindest während eines oder mehrerer Ferienaufenthalte alle Landstriche erkunden, um den für sie am besten geeigneten Wohnort ausfindig zu machen.

Die Hauptstadt und das Herz der Insel Mallorca: Palma

An einem Besuch der großen Bucht von Mallorca, wo das lebhafte wirtschaftliche und politische Zentrum der Insel mit der Stadt Palma anzutreffen ist, kommt kein Gast der Insel vorbei. Die herrliche Stadt mit der weitläufigen Strandpromenade liegt im Südwesten von Mallorca. Begründet wurde die Siedlung einst von den Römern, die die Insel im Jahr 123 v. Chr. in Besitz genommen haben. Inzwischen ist fast die Hälfte der gesamten Bevölkerung von Mallorca in Palma ansässig. Anhand der Fläche weist die Region die höchste Bevölkerungsdichte der Insel auf. In der pulsierenden Stadt ist immer etwas los und es gibt diverse Optionen, hier ein alltägliches Leben aufzunehmen. Neben dem urbanen Charakter freuen sich Einwanderer auf die Naturschutzgebiete und Nationalparks, die sich in der Umgebung von Palma befinden. Im Süden bezaubert der Felseninselarchipel Cabrera, im Südwesten die Insel Sa Dragonera. Das Areal Palma grenzt an einige der anderen Sektoren unmittelbar an:

  • Im Westen an Serra de Tramuntana,
  • im Südosten an Migjorn,
  • im Nordosten an Plà de Mallorca und
  • im Norden an Raiguer.

Der Gebirgszug Serra de Tramuntana

Die elf Gipfel der Bergkette Serra de Tramuntana erstrecken sich über eine Breite von fünfzehn Kilometern und eine Höhe von mehr als einem Kilometer. Der Gebirgszug verläuft parallel zur Nordwestküste von Mallorca. Alles in allem reicht der Höhenzug über eine Länge von rund 90 Kilometern bis zum Cap Formentor im Norden der Insel. Fast in der Mitte der Gebirgsformation befindet sich die höchste Erhebung, der Puig Major. Die kleinen, verträumten Buchten, die teils steinige Strände aufweisen, liegen am Nordwestabhang der Berge. Mit Yachten oder Segelbooten entdecken Einwanderer wahre winzige Paradiese. Die einzig größere Bucht der Region beherbergt den heimeligen Schutzhafen Port de Soller.

Ihren Titel Tramuntana verdankt die Gebirgsregion den gleichnamigen Winden aus Nord und West, die zumeist kalte Luft bringen. Die Berge dienen als Wetterscheide und halten wie ein natürlicher Schutzschild die kalten Temperaturen von den niedriger liegenden Gebieten der Insel fern. Imposante Sturzbäche, Torrents genannt, und fruchtbare Täler, in denen Zitronen- und Apfelsinenbäume wachsen, zeichnen diesen Landstrich aus. Die Einwohner bauen auf terrassierten Hängen Weintrauben, Tomaten und Bohnen an. Die größten bestehenden Gemeinden im Serra de Tramuntana sind Pollença und Calvià.

Es Raiguer

Am Südostabhang der vorgenannten Gebirgskette ist zwischen der Hauptstadt Palma und der Halbinsel La Victoria der Bereich Es Raiguer gelegen. Hierbei handelt es sich um eine Art Übergangssektor zwischen dem Gebirge und der Ebene Es Plà, die in der Mitte der Insel liegt. In Es Raiguer gibt es verhältnismäßig viel Wasser. Kultivierbares flaches Land ist jedoch Mangelware. Aus diesem Grund ist hier nicht die Landwirtschaft, sondern das Handwerk von bedeutender Rolle. Insbesondere die Stadt Inca ist durch die Herstellung von Schuh- und Lederwaren auf ganz Mallorca und über die Inselgrenzen hinaus bekannt. Zu Es Raiguer gehört auch die Stadt Alcúdia. Diese ist berühmt für die wunderschöne Badebucht an der Nordküste, die nach ihr benannt ist.

Es Plà oder Plà de Mallorca

Zentral inmitten der Insel liegt die als Korkammer von Mallorca betitelte Region Es Plà. Hier blühen die weltberühmten Mandelbäume auf endlos scheinenden Plantagen. Zudem bauen die Insulaner hier die Agrarprodukte für ihre tägliche Versorgung an. Es gedeihen Kartoffeln, Mais, sogar Reis und verschiedene Gemüsesorten. Außerdem versorgen die Mallorquiner in diesem Areal reichlich Weinreben. Die Berge im Nordwesten der Insel halten die winterlichen Nordwinde von der Ebene zurück. Daher sind zum Teil sogar bis zu vier Erntezeiten pro Jahr möglich. Ein Nachteil ist, dass die Gegend im Inneren von Mallorca im Sommer zum heißesten Gebiet der Insel wird.

Der höchste Punkt von Es Plà ist der Tafelberg Puig de Randa. Er misst etwa 542 Meter in der Höhe. Im Gegensatz zu den anderen fünf Landstrichen gibt es in Es Plà keinen zentralen Ort. Das Touristendorf Can Picafort nennt die höchste Bevölkerungszahl sein eigen. Weil in der Region kilometerlange Sandstrände jährlich unzählige Besucher anlocken, gewinnt der Tourismus mehr und mehr an Gewicht. Das Inselinnere von Mallorca treibt den sogenannten Agrotourismus voran. Hier leben Einwohner, Einwanderer und Urlauber im Schatten vieler Windmühlen mit freien Ausblicken über die sehenswerten Wein- und Mandelplantagen.

Der Osten von Mallorca: Llevant

Der Hauptort des Bezirks Llevant heißt Manacor. In der Stadt im Osten Mallorcas existiert das Zentrum der Möbelindustrie der Insel. Des Weiteren stellen die Menschen hier die bekannten Kunstperlen her, die ebenfalls mallorquinische Imitationsperlen genannt werden. Obgleich die Bewohner des östlichen Teils von Mallorca ökonomisch eher dem Landesinneren verbunden sind, gibt es auch in Llevant Fremdenverkehr. Die interessantesten Ortschaften für Urlauber liegen direkt am Meer, beispielsweise Cales de Mallorca und Cala Ratjada. Abseits der Küste erleben Einwanderer einen harmonischen und besinnlichen Lebenswandel.

Die Berge im Osten Mallorcas sind offener als das Gebirge im Serra de Tramuntana. Bei der Stadt Manacor besteht eine gewisse Durchlässigkeit vom Inneren der Insel bis hin zur Ostküste. Ähnlich wie an einer Perlenschnur reihen sich in diesem Bereich Sandstrände und Naturhäfen aneinander. An der felsigen Küste bewundern Einwanderer die drei Naturhöhlen

  • Coves d’Artà,
  • Coves dels Hams sowie
  • Coves del Drac.

Für die Öffentlichkeit unzugänglich ist die Cova de sa Gleda in der Nähe von Manacor, die längste Unterwasserhöhle, die in Europa existiert. In Llevant, im Osten von Mallorca, sind die Gipfel weit weniger hoch als im Westen. Insgesamt erstrecken sich nur drei Spitzen über 500 Meter in die Höhe. Den höchsten Punkt bildet der Puig Morei mit 561 Metern.

Mallorcas Südkap: Migjorn

Im Süden Mallorcas erstreckt sie die Fortsetzung der Ebene Es Plà. Der Bereich des Südkaps versprüht einen eher flachen Charakter, obgleich es auch hier Berge über 500 Meter Meereshöhe gibt. Auf dem höchsten Berg in Migjorn steht das Kloster Santuari de Sant Salvador. Es gehört zur Gemeinde Felanitx. Sogar die Stadt Campus ist von ländlich geprägtem Charme. Ein spezielles Kennzeichen dieses Areals sind die Kapernsträucher, die Einwohner rund um die Siedlung kultivieren. Im Gegensatz zum idyllischen Landleben steht in diesem Sektor der vormalige Hafen von Campos: Colònia de Sant Jordi. Hier befindet sich der sechs Kilometer lange Traumstrand von Es Trenc. Ein lokales Touristenzentrum kann mehrere tausend Gäste beherbergen, die rund um das Jahr hierherkommen. Am Cap de ses Salines, wie das Südkap ebenfalls heißt, haben einige private Landbesitzer die Durchfahrt für Fahrzeuge gesperrt. Diese Verbote dienen vor allem dem Naturschutz an der liebreizenden Küstenlinie.

Das Wetter auf Mallorca

Einwanderer, die nach Mallorca kommen, gewinnen insbesondere den nur kurz anhaltenden Wintern Positives ab. Wenngleich die Wintertage mild und feucht sind, kann es gelegentlich in den Bergen Mallorcas sogar zu kurzfristigen Schneefällen kommen. In den Sommermonaten fällt nur wenig Niederschlag. Dann können die Tagestemperaturen im Inneren der Insel Werte von bis zu 40 °C erreichen. Das gemäßigte subtropische Klima, das Mallorca beherrscht, beschert Inselbewohnern durchschnittlich knapp acht Stunden Sonnenschein täglich. Ende August suchen manchmal kurze, heftige Regenfälle und Gewitter die Insel heim. Im Anschluss daran ist mehrheitlich der Oktober der regenreichste Monat der Insel. Mildes Wetter haben Einwanderer auf Mallorca im Regelfall schon im Dezember und bis in den Januar hinein. Windstille, sanfte Wetterlagen führen zum Teil bereits zu Beginn eines neuen Jahres zu einer ersten Mandelblüte. Diese Blütezeit bietet ein vollkommen anderes Erscheinungsbild als die Blüte im Sommer bei vorwiegend trockener Landschaft.

Die klimatischen Bedingungen begünstigen die artenreiche Flora auf Mallorca. Es gibt über 1.500 verschiedene Pflanzenarten. Die Tierwelt ist hingegen weniger vielfältig ausgestattet. Auf der Insel leben verhältnismäßig wenige Säugetiere, vorwiegend einige wilde Ziegen. Gleichwohl gibt es viele Vogelarten, die auf Mallorca ihre Heimat haben. Typisch sind unter anderem Balearensturmtaucher, Seidenreiher und Zwergdommeln. In den Bergen ziehen Mönchsgeier ihre Kreise. Im Südwesten können Einwanderer Rosaflamingos beobachten.

Nach Mallorca auswandern: Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis

Eine Einreise nach Mallorca ist für deutsche Staatsbürger und EU-Bürger einfach und unproblematisch mit einem gültigen Personalausweis oder Reisepass möglich. Ohne ein weiteres Dokument beantragen zu müssen, können sich alle Besucher zunächst drei Monate im Land aufhalten. Wenn der dauerhafte Wohnsitzwechsel nach Mallorca geplant ist, beantragen Einwanderer im Idealfall nach Ablauf eines Monats auf der Insel eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung, eine Tarjeta de Residencia.

Die entsprechende Bescheinigung erhalten Auswanderer beim Ausländeramt auf Mallorca, das bei der Nationalpolizei angesiedelt ist. Damit die Ausstellung der Aufenthaltsgenehmigung ohne Komplikationen vonstattengeht, bringen Zuwanderer die notwendigen Unterlagen dafür direkt mit:

  • Gültiges Ausweisdokument (Pass oder Reisepass),
  • Passfotos,
  • eine Arbeitsbescheinigung oder ein Arbeitsvertrag,
  • selbstständig Tätige bringen zudem die erforderlichen Genehmigungen für das Gewerbe bei,
  • Familienangehörige zeigen Geburts- oder Hochzeitsurkunden vor,
  • Rentner und alle Personen ohne eine profitable, berufliche Tätigkeit belegen per Nachweis die ausreichende Versorgung mit finanziellen Mitteln.

Bevor Einwanderer sich auf Mallorca als Bürger anmelden, müssen sie sich in ihrer früheren Heimat abmelden. Für deutsche Staatsangehörige reicht in den meisten Fällen das Aufsuchen des zuständigen Bürgerbüros, um sich aus einer Gemeinde abzumelden. Die entsprechende Abmeldebescheinigung bewahren Auswanderer gut auf.

Bei der Anmeldung in Mallorca teilt die Nationalpolizei jedem Einwanderer eine Identifikationsnummer, kurz N.I.E. zu. Eine N.I.E., Número de Identidad de Extranjero, berechtigt Ausländer zum dauerhaften Verbleib und der Aufnahme eines Jobs auf der Insel.

Auf Mallorca Arbeit finden

Einwanderer sollten sich darauf einstellen, dass Ausländern auf Mallorca freie Jobs nicht reihenweise zu Füßen gelegt werden. Ein neuer Lebensabschnitt auf der Mittelmeerinsel bedarf etwas mehr als ab ins Flugzeug, eine Unterkunft mit Meerblick beziehen und davon ausgehen, dass ein ordentlich entlohnter Arbeitsplatz mit viel Freizeit winkt. Wer auf Mallorca einer bezahlten Beschäftigung nachgehen möchte oder muss, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, sollte sich schon vor der Auswanderung um einen Arbeitsplatz bemühen.

Stellenanzeigen in mallorquinischen Zeitungen sind praktisch nicht vorhanden. Auch Vermittlungsagenturen sind dünn gesät. Am einfachsten lassen sich von zu Hause aus einschlägige Online-Stellenportale für freie Jobs auf Mallorca durchsuchen. Wichtig für einen gut bezahlten Job auf der Insel ist ein tadelloses spanisches Sprachvermögen. Und selbst das kann für hochrangige Büroarbeit zu wenig sein. Hierfür sind oftmals ebenfalls mallorquinische Sprachkenntnisse erwünscht und erforderlich. Für Einwanderer empfiehlt sich, Vokabeln und Sprachvermögen möglichst vor der Abreise nach Mallorca zu erwerben.

Am leichtesten fassen deutsche Auswanderer in der Reisebranche Fuß. Hier können sie oftmals ihre deutschen und spanischen, vielleicht sogar zusätzlichen Sprachkenntnisse wie Englisch, einsetzen. Der Nachteil von Arbeitsplätzen im Tourismusbereich ist, dass sie saisonal befristet sind. Häufig laufen Arbeitsverträge nur über einen Zeitraum von drei Monaten. Im Winter, wenn die Urlaubsströme dünner werden, entfallen einige Jobs für eine Weile komplett.

Hinsichtlich der Arbeitszeiten auf Mallorca ist Flexibilität gefragt. Zumeist wird an sechs Wochentagen statt an nur fünfen gearbeitet. Das Gehalt fällt dabei jedoch nicht höher aus. Die Verdienstmöglichkeiten für handelsübliche Jobs sind moderat. Die Lebenshaltungskosten auf Mallorca haben in den letzten Jahren hingegen einen Sprung nach oben gemacht. Daher sind Beschäftigte in der Reisebranche oftmals auf Trinkgelder angewiesen, um einen bestimmten Lebensstandard bestreiten zu können. Wer sich mit einem respektablen Beruf auf Mallorca selbstständig machen möchte, zum Beispiel mittels einer Arzt- oder Tierarztpraxis, hat erfolgversprechende Aussichten, seine Pläne in die Realität umzusetzen.

Was ein Leben auf Mallorca kostet

Einwanderer, die die Preise von Metropolen wie London, New York und Stockholm kennen, werden das Leben in Mallorca auf den ersten Blick für preiswert halten. Alle, die nach dem lokalen Lohnniveau bezahlt werden und von ihrem Gehalt auf der Insel leben müssen, haben eine etwas differenzierte Sicht auf die Situation. Einige touristenarme Saisonzeiten hatten zur Folge, dass auf der ganzen Insel die Preise angezogen haben. Essen in Restaurants ist teurer geworden, ebenso Taxifahren, Eintrittsgelder für Sehenswürdigkeiten und letztlich auch die Lebensmittel in den Supermärkten. Insbesondere beim Wohnraum verzeichnet Mallorca einen rasanten Preisanstieg. Weil die Insel als gefragte Wohnlage gehandelt wird, sind die Preise für Immobilien explodiert. Im alltäglichen Leben befolgen viele Einwanderer den Tipp, beim Einkaufsbummel kleinere, spanische Läden aufzusuchen. Diese sind nach wie vor etwas günstiger als internationale Firmen und Ladenketten.

Ältere Auswanderer, die von ihrer Rente das Leben auf Mallorca finanzieren, sehen in Relation zu deutschen Preisgefügen doch einige Vorteile: Wenn ein Liter Benzin in Deutschland etwa 1,25 Euro kostet, liegt der Preis in Mallorca bei circa 0,99 Euro. Eine Flasche Mineralwasser kostet auf der Insel 0,30 Euro – in Deutschland liegt der Preis etwa doppelt so hoch. Hinzu kommen diverse Dienstleistungen, die auf der Insel recht günstig scheinen, wie beispielsweise ein Besuch beim Frisör. Generell berichten zufriedene Einwanderer, dass die schönen Seiten des Lebens auf Mallorca die Nachteile, zu denen durchaus die Lebenshaltungskosten zählen, stets überwiegen.

Sozialversicherung auf Mallorca

Einwanderer, die langfristig nach Mallorca kommen und folglich in Spanien der Steuerpflicht unterliegen, müssen sich über die spanische Kranken- und Sozialkasse versichern. Nur dann ist im Falle von Krankheiten oder Unfällen eine medizinische Versorgungsleistung vor Ort ohne Widrigkeiten und Selbstkosten gewährleistet. Einwohner auf Mallorca besitzen zwei Arten von Krankenversicherungskarten. Zum einen gibt es die Hauptkarte, die vom balearischen Gesundheitssystem ausgestellt wird – IB Salut. Mit dieser Karte lassen sich Einwanderer auf Mallorca und in anderen Teilen Spaniens von einem Arzt oder in einem Krankenhaus behandeln. Die zweite Karte ähnelt jeder anderen europäischen Krankenkassenkarte. Sie wird vom spanischen Ministerium für Arbeit ausgegeben. Diese Karte ist für den Einsatz bei Reisen von Spanien in andere EU-Länder, wie auch Deutschland, gedacht. Versorgt werden ausschließlich medizinische Notfälle. Wer als Versicherter von Mallorca aus eine Reise in ein Ausland unternimmt, um sich dort einer bestimmten Behandlung zu unterziehen, kann die Versichertenkarten nicht nutzen. Zudem bestehen einige Unterschiede zum in Deutschland üblichen Gesundheitssystem. In Spanien werden etwa zahnärztliche Versorgungsleistungen generell nicht von der Kasse bezahlt, wenn der Versicherungsnehmer nicht eine zusätzliche private Versicherung dafür abgeschlossen hat. Einwanderer holen vorab ausführliche Erkundigungen ein, welche Leistungen sie gegebenenfalls aus eigener Tasche zusätzlich versichern, um auf Mallorca denselben Versicherungsstandard zu genießen wie in ihrem Heimatland.

>> Auslandskrankenversicherung für Auswanderer nach Mallorca

Der Lifestyle auf Mallorca

Auch in lebhaften Ballungsgebieten Mallorcas, wie Palma, erfahren Auswanderer trotzdem den typisch mallorquinischen Lifestyle, der von Freundlichkeit und Frohsinn geprägt ist. Die vielen Sonnentage im Jahr tragen dazu bei, dass die Menschen auf Mallorca strahlen. Mit einem Lächeln gehen sie die Straße entlang, sitzen lachend mit Freunden in Cafés und begrüßen selbst Fremde mit einem temperamentvollen „Hola!“. Die Hilfsbereitschaft reicht vom Aufheben heruntergefallener Einkäufe bis hin zum Nachtragen einer vergessenen Sonnenbrille oder Tasche vom Restauranttisch. Der Esprit und das wunderbare Wetter hängen augenscheinlich eng zusammen. In ländlichen Regionen gewinnen Einwanderer mehr den Eindruck, als schreite die Zeit auf Mallorca wesentlich langsamer voran als in anderen Teilen Europas. Gerade in der Sommerzeit pflegen die provinziellen Inselbewohner eine mittägliche Siesta, während der nur das Rascheln von Blättern und das Zwitschern einzelner Vögel zu vernehmen ist. In diesen Stunden gibt es weder Verkehrslärm noch Industriegetöse. Für viele Einwanderer ist diese Ruhe Balsam für ihre Seele, auch wenn sie in beruflicher oder finanzieller Hinsicht einige Abstriche in Kauf nehmen müssen.

Die köstliche mediterrane Küche Mallorcas

Eine bewusste und gesunde Ernährung ist auf der Insel dank der mallorquinischen Küche leicht realisierbar. Mallorquinische Gerichte sind von mediterranem Charakter und gelten als Regionalküche der spanischen Küche. Die vollwertigen Basiszutaten sind Tomaten, Zucchini, Paprika, Auberginen, Knoblauch und diverse Sorten Fisch. Die Zubereitung der schmackhaften, leicht verdaulichen Gerichte erfolgt überwiegend durch die Verwendung von heimischem Olivenöl. Reisgerichte mit Fisch oder verschiedenen Arten Fleisch sind weltweit bekannt und beliebt. Das gleiche gilt für Suppen und Eintöpfe, die mit Fisch oder Langusten zubereitet werden. Hähnchen, Kaninchen und Lamm sind bezeichnende Fleischsorten für knoblauchhaltige mallorquinische Fleischgerichte. Mallorquinische Essen bestehen allgemeinhin aus drei Gängen und können daher eine ganze Weile lang dauern. Kleine Knabbereien bestehend aus Brot mit Knoblauchöl und Oliven gibt es in der Regel vor der Vorspeise. Wasser und Wein sind die landesüblichen Getränke zu einem leckeren Mahl.

Die beliebtesten Wohnorte auf Mallorca

Neben dem quirligen Zentrum von Mallorca, Palma, eignen sich andere Regionen ganz besonders für Auswanderer. Etwas Privatsphäre trotz urbanem Treiben und eine ganzjährig herrliche Landschaft warten zum Beispiel in Sóller und Port de Sóller. Wer ein raueres Klima nicht scheut, findet im Norden der Insel in Pollensa einen Heimatort, wo nicht alle Geschäfte und Lokale im Winter ihre Türen verschließen. Abgeschiedenheit finden Einwanderer auf der nahebei gelegenen Halbinsel Formentor. Zuwanderer, die deutschsprachige Gesellschaft suchen, schauen sich die attraktive Stadt Santanyí an. Hier sind etliche Immobilien in deutschem Besitz. Das gesellschaftliche Leben läuft harmonisch und gemächlich ab. Ein Abstecher zu den feinsandigen Stränden von Es Trenc dauert nur eine kurze Fahrt.

Können Sie sich Ihren neuen Wohnort auf Mallorca nun tatsächlich vorstellen? Ein Umzug auf die Insel erlaubt durchaus einen regelmäßigen Kontakt zur deutschen Heimat. Es ist nicht notwendig, alle Brücken abzureißen. Ob Sie eine Finca in den Bergen oder ein Apartment in Strandnähe wählen – wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Start in Ihren neuen Lebensabschnitt!