Für eine Zeit lang ins Ausland zu gehen ist eine tolle Erfahrung. Man lernt es, die eigene Komfortzone zu verlassen, muss sich an einem neuen Ort, wo einen keiner kennt behaupten und ein neues Netzwerk aufbauen. Man lernt dabei, dass Sachen woanders vielleicht anders gemacht werden als zuhause, deshalb aber nicht zwangsläufig schlechter. Die neuen Erfahrungen bringen Selbstvertrauen und Lebenserfahrung. Und ganz verbessert man während des Auslandsaufenthaltes auch noch die Kenntnisse in der örtlichen Landessprache. In welchen Lebensabschnitten bietet es sich besonders an, ins Ausland zu gehen? Hier ein kleiner Überblick.
Schüleraustausch oder Auslandsaufenthalt
Für Jugendliche, die gerade auf dem Wege sind, erwachsen zu werden, kann ein Auslandsaufenthalt eine wichtige Erfahrung sein. Viele Schulen und viele Organisationen bieten entweder einen Schüleraustausch an oder organisieren selbst Fahrten zu Partnerinstitutionen im Ausland. Dies kann von der einwöchigen Busfahrt zur Partnerschule in Italien über drei Wochen Sprachferien in Schottland bis hin zu monatelangen Aufenthalten in der Ferne reichen, so zum Beispiel in den USA, Kanada oder Australien. Diese können bis zu ein Schuljahr lang sein, doch sollte man sich auch davon nicht abschrecken lassen – das verlorene Schuljahr wird durch die vielen neuen Erfahrungen und Kenntnisse locker wettgemacht. Hoch im Kurs stehen als Ziele neuerdings auch asiatische Länder, allen voran China, doch ist die Sprachbarriere hier nach wie vor sehr nicht zu unterschätzen.
Auslandssemester während des Studiums
Eine weitere Möglichkeit ins Ausland zu kommen, ergibt sich während des Studiums. Viele Universitäten und Fachhochschulen verlangen im Rahmen der neuen Bachelorstudiengänge mindestens ein Auslandssemester. Oft bieten sie ein solches in Zusammenarbeit mit Partnerhochschulen im Ausland sogar selbst an. Wenn es kein obligatorisches Auslandssemester gibt, kann man alternativ auch immer mit dem Erasmus Programm der Europäischen Union ein oder zwei Semester an einer Universität in einem anderen europäischen Land verbringen. Hierzu muss man sich allerdings frühzeitig anmelden und sollte sich auch bewusst sein, dass man nicht unbedingt am Wunschort landen wird. Aber mit ein bisschen Offenheit und Interesse kann der Aufenthalt an jedem beliebigen Ort eine spannende und profitable Erfahrung werden.
Praktika im Ausland
Eine gute Erfahrung, die heute überdies in keinem Lebenslauf mehr fehlen darf, ist das Praktikum im Ausland. Je nach Firma kann so ein Praktikum sogar bezahlt und manchmal sogar prestigereich und ein Einstieg in einen späteres Arbeitsverhältnis sein. Doch selbst unbezahlt und ohne unmittelbare Weiterbeschäftigung ist ein Praktikum im Ausland eine tolle Erfahrung. Wer sonst bekommt schon die Chance, in die Arbeitswelt eines fremden Landes hineinzuschnuppern?
Work and Travel
Wer nicht studiert und auch nicht das nötige Kleingeld für einen Auslandsaufenthalt als Schüler hatte, hat trotzdem die Möglichkeit, zu reisen und Erfahrungen im Ausland zu machen. Viele Länder, zum Beispiel Australien und die USA bieten nämlich Visaprogramme, die sich “Work and Travel” nennen. Mit einem Work and Travel Visum darf der Besucher in eingeschränktem Rahmen im Land arbeiten, was Touristen sonst nicht dürfen. Zwar stellt das Visum keine generelle Arbeitserlaubnis dar, doch sind gewisse “Jobs” eben erlaubt, zum Beispiel als Erntehelfer, in der Gastronomie oder in weiteren einfachen Jobs. Die Faustregel lautet ganz grob: “Alle Jobs, die in etwa einem ungelernten Ferienjob oder einem Gelegenheitsjob entsprechen, sind im Rahmen des Work and Travel Visums erlaubt.” Auf diese Weise kann man zum Beispiel für ein paar Monate in Australien herumreisen, Arbeit mit Urlaub abwechseln, sich so die Reise finanzieren und vielleicht sogar noch etwas Geld mit nach Hause bringen.
Entsendung für den Job
Der Königsweg eines Auslandsaufenthaltes ist die Entsendung für den Job, übernimmt dann doch der Arbeitgeber die Umzugskosten und zahlt auch ein besseres Gehalt. Allerdings ist ein Auslandsaufenthalt für arbeitende Personen aus vielerlei Gründen nicht mehr so einfach zu realisieren wie für Studenten. Dennoch sollte man sich trauen, wenn die Gelegenheit kommt!